Wann machen Lotto-Millionen happy?
Glücksforscher Dr. Stephan Lermer zum schweizer Rekord-Jackpot im Blick.ch-Interview.
Er ist der Experte, wenn es um unser Glück geht. Der renommierte Münchner Psychologe Stephan Lermer (65) erforscht seit Jahren, was Menschen zufriedener macht. Und er kommt zum Schluss: «Jeder hat mal Glück!»
Damit das auch beim Lottospielen so bleibt, gibt der Glücksforscher seine Geheimnisse preis. «Wichtig ist, dass sie sich schon am Spiel erfreuen», so Lermer. «Bei 39,5 Millionen Franken im Jackpot ist der Lotto-Spass ein Massen-Erlebnis. Fiebern sie mit, sind sie dabei. Das ist doch schon ein erstes Highlight!»
Kommt der plötzliche Gewinn tatsächlich, sei aber Vorsicht geboten. «Menschen, die im Lotto gewinnen, sind in erster Linie überfordert», sagt Lermer. «Deshalb empfehle ich, tief durchzuatmen und zu schweigen.» Der Psychologe warnt vor überstürztem Handeln. «Es ist nicht wirklich schlau, den Job sofort zu kündigen und dem Chef mal so richtig die Meinung zu sagen», rät er.
Ein grosser Gewinn lockt Schmarotzer und Neider an. Dazu kommt die Angst, das Geld schnell wieder zu verlieren. Fluch statt Segen? «Die Forschung zeigt, der Lottogewinn macht glücklich, wenn ein Teil des Geldes gespendet wird. Anderen Menschen zu helfen, befriedigt», sagt Lermer. Und auch die Investion in die persönliche Weiterentwicklung sei eine gute Wahl. «Jetzt können Sie sich ein Studium leisten, bilden Sie sich weiter.»
Das Geld für Luxusgüter zu verprassen, sieht Lermer als Verschwendung. «Das macht langfristig nicht glücklich. Beim Kauf werden zwar Glückshormone ausgeschüttet, die flachen nach zwei Wochen wieder ab», so der Psychologe. «Und schliesslich steht man auch mit einem Ferrari irgendwann im Stau.»
[zu finden unter: blick.ch]
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