Frauen essen in männlicher Gesellschaft weniger
Das berichtet Meredith Young von der Universität in Hamilton (Ontario) in ihrer Studie „What you eat depends on with whom you eat“. Frei übersetzt: ‚Wie viel Sie essen hängt davon ab, mit wem Sie essen.‘
Für Ihre Studie observierte die Psychologin Studentinnen in ihrer natürlichen Umgebung: in der Uni-Mensa. Sie beobachtete, dass Frauen signifikant weniger Kalorien zu sich nahmen, wenn mindestens ein männlicher Begleiter am Tisch saß. Bei reinen Frauengruppen dagegen aßen sie tendenziell sogar mehr als allein. Zudem wählten die Studentinnen mit größerer Wahrscheinlichkeit kalorienarme Speisen, wenn Männer in der Nähe waren. Je mehr Männer, desto weniger Kalorien!
Young meint: „Essen ist eine soziale Aktivität. Kleine Portionen signalisieren möglicher Weise Attraktivität und Frauen verhalten sich bewusst oder unbewusst konform zu diesen nonverbalen Botschaften, damit sie als attraktiver wahrgenommen werden.“
Ihr Ergebnis überrascht Young nicht. Die Frage ist nur, ob das Verhalten der Studentinnen natürlich oder kulturell bedingt ist: „Die Diät-Industrie zielt auf weibliche Konsumenten ab und in der Werbung werden generell sehr schlanke Models abgebildet.“ Young folgert: „Deshalb werden die eigenen Essenswünsche damit verglichen, was andere wohl davon halten würden. Mit anderen Worten: Kleinere und gesündere Portionen werden als femininer angesehen und Frauen glauben, dass sie attraktiver auf Männer wirken, wenn sie weniger essen.„
Übrigens: Young untersuchte auch das Essverhalten von männlichen Studenten und fand: nichts. Die Essgewohnheiten von Männern werden weder von der Gruppengröße noch vom Geschlecht der mit am Tisch Sitzenden beeinflusst.
gepostet i.A. von Dr. Stephan Lermer
Quelle: McMaster University (2009, August 10). What You Eat Depends On With Whom You Eat.
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